Sollte Mann/Frau vor der Anschaffung über Frettchen wissen

Das Frettchen ist die domestizierte Haustierform des Iltis. Es stammt mit hoher Wahrscheinlichkeit vom europäischen Iltis oder auch Waldiltis ab.Es wird schon Jahrhunderte in Menschenhand gehalten und wurde bereits 410 v. Chr. in der Literatur erwähnt.

Unterschiede zwischen Rüde und Fähe:

Das männliche Frettchen, auch Rüde genannt, hat eine Körperlänge von ca. 45-65 cm, wobei ca. 15 bis 20cm auf den Schwanz fallen und ein Gewicht zwischen 1000g und über 2,5 Kg.Das Gewicht ist in den Wintermonaten bedeutend höher als in der Ranzzeit. Das Weibchen ( Fähe genannt ) ist um einiges kleiner und zarter.Sie erreicht eine Länge von ca. 45cm, wobei der Schwanz um die 12 bis 15cm lang ist und ein Gewicht zwischen 600 und 1000g.Frettchen werden bei richtiger Fütterung und Artgerechter Haltung ca. 10 Jahre alt.

Unterbringung:

Vor der Anschaffung von Frettchen sollte ihr neues Zuhause komplett fertig sein. Als erstes sollte man sich überlegen bzw entscheiden was für einen in Frage kommt. Außen- oder Innenhaltung bzw Wohnungshaltung.Bei der Außenhaltung sollte das Volierenmaß bei 2 bis 5 Frettchen ca. 10m2 oder mehr betragen.Gleichzeit muß die Außenvoliere absolut ausbruchsicher und vor unter graben von "buddelfreudigen" Frettchen gesichert sein.  Bei der Wohnungshaltung sollte der Käfig  ein Maß  von  2 m2 nicht unterschreiten. Da die Fretts ja täglich einige Stunden unter Aufsicht in der Wohnung frei umher laufen dürfen würde das reichen.Besser ist natürlich ein eigenes Zimmer für die Kobolde ein so genanntes "Frettchenzimmer".Bei beiden Varianten muß der sehr große Spieltrieb der Frettchen berücksichtigt werden. Das heißt, das Zuhause ( Käfig oder Voliere ) der Racker muß mit einigen Dingen wie : Hängematten, 2 Schlafkisten (am besten mit  Stoffresten), Drenagerohren, mehrere Toiletten, kletter Möglichkeiten, Bälle und ähnlichem ausgestattet sein.

Hier eine Zimmervoliere die den Bedürfnissen der Frettchen gerecht wird.Mit 2 Schlafhäusern, verschiedenen Etagen ( Höhe der Voliere klasse ausgenutzt ), Drenagerohre zum durchrennen, 2 Toiletten, Treppen, Hängematten, Katzentunnel, Bälle und viel Spielzeug. Wenn die Bewohner nun auch noch täglich ihre Streicheleinheiten und den mehr stündigen Auslauf in der Wohnung bekommen werden sie sich "pudelwohl" fühlen und ihren Besitzern viel Freude bereiten.Wer genau hinsieht wird unten links einen Bewohner erkennen und sich die Größe der Voliere vorstellen können. Die Konstruktion hat die Maße 2 Meter hoch x  1,20 Meter tief und 2,00 Meter breit.

Verhalten:

Frettchen schlafen ca. 18 bis 20 Stunden am Tag. In ihren "wachphasen" wollen sie was erleben. Beschäftigt werden, spielen und schmusen mit Mensch und  Artgenosse und natürlich fressen.Sie jagen sich untereinander, beißen sich in den Nacken und anderen Körperstellen.Sie "muckern" ( so nennt man die Sprache der Frettchen, wenn ihnen etwas viel Spaß macht ) sich an und "tanzen" vor Freude.Ist der Artgenosse nicht in der Nähe oder zum spielen aufgelegt wird gerne auch der Mensch durch kneifen oder leichtes zwicken, gerade im Fußbereich, zum spielen aufgefordert.Sie sind dann aber auch schnell wieder müde, nehmen Nahrung und Wasser zu sich und schlafen dann wieder eine Zeit.

Kastration:

Eine Fähe die keine Welpen bekommen soll, muß !!!!!! kastriert werden. Eine unkastrierte Fähe kommt sonst im Frühjahr / Sommer in die Dauerranz, was mit einer Östrogenvergiftung enden kann. Diese führt häufig zum Tod es Tieres. Um dies zu vermeiden sollte eine Fähe, die keine Welpen bekommen soll , vor ihrer ersten Ranz ( so im März ) auf jeden Fall kastriert werden. Rüden die nicht der Zucht dienen sollten auch kastriert werden.Unkastrierte Rüden haben das starke Bedürfnis zu decken/besteigen.Sie besteigen dann sogar andere Rüden und kastrierte Fähen. Das Fell des unkastrierten Rüden wirkt fettig und strähnig. Über die Haut werden Duftstoffe abgegeben, welche für die menschliche Nase teilweise sehr unangenehm riechen. Des weiteren markiert der Rüde "sein" Revier durch absetzen kleiner Urin-Tröpfchen. Diese werden auf allem und jedem durch überkriechen abgegeben, z.B. : Füße, Möbel, Taschen u.s.w.

Bei einer Kastration werden auch die hormonproduzierenden Keimdrüsen operativ entfernt. Bei Frettchen-Rüden sind das die Hoden, bei der Fähe die Eierstöcke. Bei der Fähe sollte man eine Totaloperation machen lassen. Das heißt: alle weiblichen inneren Organe entfernen lassen, da sonst die Gefahr besteht ,das die Fähe  Scheinschwanger wird oder  trotzdem  in die Ranz kommen kann. Nach einer Kastration werden keine Geschlechtshormone mehr produziert. Die Belästigung des Geschlechtsverhaltens, das verstärkte Einsetzen der Stinkdrüsen, fallen weg. Es ist verständlich, wenn ich empfehle, jedes nicht zur Zucht vorgesehene Frettchen kastieren zu lassen, bei der Poblematik. Sie haben, gerade bei der Wohnungshaltung, an kastrierten Frettchen mehr Freude als an "potenten" Zuchttieren.

Eine Kastration hat keine negativen Auswirkungen auf das Wohlbefinden, weder beim Rüden noch bei einer Fähe. Auch einer unkontrollierten Vermehrung wird durch Kastration vorgebeugt. Frettchen sollten zwischen November und März , vor der Ranz , Kastriert bzw sterellisiert werden.